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Fotografie Challenge

Abseits von den bekannten Pfaden eine Städtereise, machten wir (Tanja, Karla und ich) uns auf um Reutlingen zu entdecken. Nun ist die Stadt für uns kein unbekanntes Pflaster, weshalb wir nicht einfach nur eine Kamera in die Hand nehmen wollten. Mit Hilfe der Inspiracles haben wir uns Aufgaben gestellt. Ihr erinnert Euch vielleicht noch an das Review zu diesen Aufgabenkarten. Wie üblich bei einem Kartenspiel, wurde gemischt und eine Karte aus dem Stapel gezogen. Drei Aufgaben waren es an der Zahl und die Herausforderung bestand darin, innerhalb von 30 Minuten mindestens ein Bild zum Thema zu machen.

Ein Zeitlimit für die Motivfindung, das haben wir noch nie gemacht und es erzeugt eine deutliche Spannung. Das mag für ein eigentlich entspanntes Hobby eher nach Anstrengung klingen, aber es trainiert sehr stark das Auge. Abseits der gestellten Aufgaben (auch wenn wir das nicht mitfotografiert haben), entdeckten wir noch viel mehr tolle Motive.

Rot

Das erste Thema das wir gezogen haben hieß Rot. Wir sollten gezielt rote Motive suchen. Es klang einfach und tatsächlich war diese Farbe sehr dominant vorhanden. Doch bei der Bildgestaltung merkt man dann, dass es nicht nur damit getan ist, einen Auslöser zu drücken. Los ging es an der Stadthalle und als dass Thema bekannt war, verteilten wir uns. So war jeder für sich unterwegs und konnte ungestört suchen. Was wir zum Thema gefunden haben und unsere Gedanken dazu, lest Ihr immer unter den Bildern. Damit Ihr zudem wisst, wer welches Foto aufgenommen hat, steht der Name mit dabei.

Tanja: War für mich nicht das beste Thema. Natürlich gab es viel in Rot zu entdecken aber für mich nichts, was ich ablichten wollte. Ich habe dieses Motiv gewählt, weil es mir mit der Aufgabenstellung sofort ins Auge fiel. Dieses rote Haus hatte auf mich eine Anziehungskraft.
Karla: Die Farbe Rot ist für mich echt ein Gräuel. Ich mag sie überhaupt nicht. So musste ich quasi über meinen Schatten springen und ein rotes Motiv finden. Direkt am Startpunkt fand ich dann an der Echazbrücke ein rotes Liebesschloss. Manchmal muss man wirklich nicht weit laufen und findet schon das, was man eigentlich nicht erwartet hätte.
Merkosh: Rot ist die Farbe der Liebe und was könnte die Farbe und auch das Thema kräftiger ausdrücken als ein Herz. Ich hatte mir für das Thema vorgenommen, nicht durch die mir bekannten Straßen zu laufen und ich hatte Glück. In einer Seitengasse konnte ich das Motiv auf einer Holztüre entdecken. Das Herz war Teil einer aufgepinselten Werbung, die ich natürlich nur Auszugsweise fotografiert habe.

Frame (Gerahmt)

Nach der ersten halben Stunde versammelten wir uns am Marktplatz. Kurz diskutierten wir über die ersten Eindrücke. Jeder war einverstanden, dass wir eine weitere Aufgabe zogen. Die Karte zeigte das Thema Frame. Wir sollten Rahmen finden, welche unser Motiv in die Mitte rückten. Erneut sprang der Timer auf 30 Minuten und wir verteilten uns.

Tanja: Warum wähle ich dieses Bild? Es heißt natürlicher Rahmen das ein Motiv rahmt. Beim betrachten dieses Bildes kann sich jeder überlegen, was möchte er in diesem Rahmen sehen, lieber die Spiegelung des Fachwerkes oder vielleicht doch das eigentliche Motiv das im Vordergrund steht.
Karla: Wasser das in einen Brunnen fällt. Während die anderen Beiden schon auf Motivsuche verschwunden waren, habe ich mir den Brunnen an der Vesperkirche angesehen. Ich erinnerte mich an die metallene Umrandung und fand dass es perfekt zum Thema passt.
Merkosh: Einen natürlichen Rahmen finden. Das war für mich ein ganz tolles Experiment. Ich hatte mit einem Smartphone das Riesenrad gerahmt, lies den Turm der Marienkirche aus dem Rahmen fallen und eine Türe fasste ein weiteres Motiv ein. Letztendlich entschied ich mich aber, einen Torbogen den Trubel der Stadt einrahmen zu lassen. Das Gartentor schien mir hierfür geeignet.

Blau

Der nächste Treffpunkt war erreicht. Der Kirchenbrunnen zwischen Naturkundemuseum und der Marienkirche. Hier zogen wir die dritte und letzte Aufgabe aus dem Stapel. Erneut war es eine Farbe und sie diktierte uns das Thema Blau. Natürlich ähnlich dem ersten Thema und wir hofften, das wir ähnlich erfolgreich sein konnten, wie bei dem Thema Rot.

Tanja: Blau war auch eine gewisse Herausforderung. Ich hatte schon fast aufgegeben, als ich einen trostlosen Balkon in irgendeinem Hinterhof zu sehen bekam. Da standen die 2 Töpfe in blau eingefasst von dem Balkongitter. Da war für mich klar, das ist mein Motiv. Es hob sich aus dem trostlosen Balkon heraus.
Karla: Blau ist meine Lieblingsfarbe und darum kenne ich auch das blaue Haus in der Stadt. Somit hatte ich mein Motiv sehr schnell gefunden. In der Abendsonne mag vielleicht die Farbe des Gebäudes nicht mehr ganz so kräftig erscheinen, aber auch der Himmel geht Ton in Ton mit. Sozusagen Blau in ganz vielen Schattierungen.
Merkosh: Während ich bei den ersten beiden Themen sehr viele Ideen hatte, war ich mit dem letzten Thema überhaupt nicht glücklich. Mir wollte einfach kein ansprechendes Motiv gelingen. Erst kurz vor Ablauf der halben Stunde entdeckte ich im Durchgang zum Theater Die Tonne ein einsames blaues Fahrrad.

Fazit

Die Bilder waren im Kasten und in der Reutlinger Gastronomie haben wir den Abend ausklingen lassen. Es wurde noch einmal über die Erlebnisse diskutiert und wir waren uns einig, dass wir auf jeden Fall noch einmal so eine Challenge machen wollen. Es ging wie gesagt rein darum, das Auge zu schulen und nicht darum, wer das bessere Foto zum Thema liefert. Wir waren uns einig: Selbst als geübter Fotograf, ist so eine Aufgabe sehr lehrreich, weicht man doch wirklich sehr stark vom gewohnten Flow ab. Freut Euch daher, wenn wir erneut die Karten mischen. Ihr werdet sicherlich davon lesen.

Merkosh