FAQ: Was ist eigentlich Brennweite?
Das Auge unserer Kamera trägt viele Zahlen, welche genaueres darüber verraten. Über die Blende habt Ihr bereits in diesem Artikel erfahren. Es gibt aber noch einen weiteren Wert, welcher in Millimeter angegeben ist. Dieser Wert nennt sich Brennweite. Doch was hat es damit auf sich?
Schauen wir uns das aus der physikalischen Sicht einmal an. Ein Optisches System besteht aus mindestens einer Linse und hat die Aufgabe das Licht zu einem sogenannten Brennpunkt zu bündeln. Der Abstand zwischen der Linse und dem Brennpunkt nennt sich Brennweite. Wie bereits erwähnt handelt es sich dabei um den in Millimeter angegebene Wert der in der Regel auf dem Objektiv aufgedruckt ist.
Übrigens: Moderne Objektive sind aus mehreren Gläsern aufgebaut. Daher wird bei den technischen Daten gerne die Anzahl der Linsen und Gruppen aufgelistet. Diese Linsengruppen verringern Abbildungsfehler wie sphärische und chromatische Aberration.
Dieser Wert lässt den kundigen Fotografen grob erkennen ob er einen eher weites Sichtfeld damit aufnehmen kann oder nicht. Man spricht hier von Weitwinkel-, Normalbrennweiten- oder Teleobjektiv. Geht man von alten Kameras mit dem typischen 35mm Film aus, dann gilt eine Brennweite von 45-55mm als Normalbrennweite. Grob kann man sagen, dass bei ungefähr 50mm +/.5 die Diagonale des Aufnahmeformats der Brennweite entspricht.
Von 45mm abwärts bezeichnet man ein Objektiv als Weitwinkel, ab 24mm abwärts sprechen die Hersteller auch gerne von Ultraweitwinkel. Solche Objektive ermöglichen einen sehr großen Bildwinkel.
Aufwärts von 55mm spricht man von sogenannten Teleobjektiven. Sie geben uns die Möglichkeit weiter entfernte Objekte nahe heran holen.
Allerdings verhält sich die Brennweite an den unterschiedlichen Sensoren nicht gleich. Ein 24mm an Vollformat, zeigt in etwa denselben Bildwinkel wie ein 18mm Objektiv an APS-C oder ein 12mm an MFT. Darum wird bei Sensoren, welche nicht Vollformat sind der sogenannte Cropfaktor angegeben. Dieser Faktor ist x1,5 bei APS-C (1,6 bei Canon) und x2 bei MFT. Ein 25mm MFT Objektiv ist also äquivalent zu einem 50mm FF Objektiv. Gerne wird daher von einer Brennweitenverlängerung an Crop gesprochen. Das ist aber Falsch. Ein 300mm Objektiv ist bei egal welchem Sensor ein 300mm Objektiv. Nur der Bildkreis des Objektivs wird quasi vom Sensor anders „geschnitten“ (to crop = ausschneiden) und dadurch ändert sich dass, was die Kamera sieht.
Wie sich die unterschiedlichen Brennweiten an einer Kamera verhalten
Um den Bildwinkel sichtbar zu machen, bieten sich am ehesten Aufnahmen mit verschiedenen Brennweiten an. Der Einfachheit halber sind die jeweiligen Brennweiten und deren Sensor-Äquivalente bei den Bildern angegeben. Bei den Bildern handelt es sich um nicht gesondert nachbearbeitete JPGs aus der Kamera. Die Blende war auf f8 eingestellt. Das Format der Aufnahmen ist 4:3, bei einem Sensor mit 3:2 Sensor fällt die Höhe der Bilder etwas geringer aus. Dennoch lässt sich die Weite der jeweiligen Brennweite erkennen.
- Neues Projekt – New Hashima Cube - 8. September 2024
- Zuhören erlaubt - 29. Juli 2024
- Schicker Flieger und KI-Hintergründe - 17. Juni 2024
Pingback: Wochenrückblick – KW12 – Pilgerrazzi.de