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Kurztest: Batteriegriff HLD-9

Vor einiger Zeit hielt der HLD-9 Batteriegriff für meine Olympus O-MD E-M1 Mark II Einzug bei mir. Damals habe ich Euch davon berichtet und einen Erfahrungsbericht versprochen. Nachdem ich eigentlich nicht mehr ohne dieses Zubehörteil unterwegs bin wird es Zeit darüber zu erzählen.

Haptik und Verarbeitung

Fangen wir bei den Basics an. In allererster Linie ist der HLD-9 ein Zusatzgriff für eine Kamera. Neben dem Nutzen dass man eine höhere Akku-Kapazität dabei hat, soll er die Kamera besser in der Hand liegen lassen. Natürlich auch Hochformat-Bilder ermöglichen ohne die Hände verrenken zu müssen. Damit der Grip an den Stellen vorhanden ist, an denen man zugreift wurde bewährtes Material genutzt. Die Gummierung fühlt sich vom Ersteindruck sehr gut an und scheint derselbe Bezug zu sein, welcher auch an der Kamera selbst zum Einsatz kommt.
Wer große Hände hat kann sich darüber freuen das der kleine Finger nun endlich Halt findet und nicht mehr irgendwie unter den Kameraboden rutscht. Durchaus angenehm.
Die Tasten am Zusatzgriff lassen sich gut erreichen, die Verarbeitung entspricht dem Niveau dessen, was man für den Preis von knapp 290€ erwarten kann. Alles sauber verklebt, nichts wackelt und der Griff sitzt sauber an der Kamera an.
Ein weiterer Punkt auf der Seite des Positiven: Das Stativgewinde ist am Batteriegriff auf der optischen Achse des Objektivs.

Funktionen

Wie man auf dem Titelbild sieht doppelt der Griff in weiten Teilen die Bedienelemente der Kamera. So gibt es ein zweites Steuerkreuz zur Navigation des Fokusfeldes, einen B-Fn1 und B-Fn2 Button. Ebenso vorhanden sind die beiden Stellräder, welche im manuellen Modus Blende und Verschlusszeit verstellen. Eben ganz der Standard-Einstellung der E-M1II entsprechend.
So liegt auf der B-Fn1 der Schnellzugang zum AF-Punkt und auf B-Fn2 die AEL/AFL-Funktion. Bei der E-M1II ist das auf der Fn1 bzw. Fn2. Man könnte meinen das Olympus einfach die Funktionen der E-M1II auf die Tasten des Batteriegriffs spiegelt und z.B. die Fn1 und die B-Fn1 im Einstellmenü gekoppelt sind. Das ist aber nicht der Fall. Wie bei nahezu allen Fn-Tasten üblich können sie unabhängig voneinander mit unterschiedlichen Funktionen belegt werden. Man will auf B-Fn1 nicht den Zugriff auf das Steuerkreuz sondern lieber die Fokuslupe? Kein Problem. Im Menü tauchen alle belegbaren Knöpfe auf, auch die vom HLD-9 und man erhält einfach weitere belegbare Buttons dazu.

Im linken Teil des Griffes sitzt der Aufnahmeort des zweiten Akkus und auch der Anschluss für das Netzteil. Wer sich also nicht nur auf die Kapazität der Akkus verlassen möchte, mit dem Batteriegriff erhält die E-M1II endlich die Möglichkeit ein Netzteil anzuschließen. Kaufen muss man das aber separat. Nicht das jemand auf die Idee kommt es läge eines dabei.
Schaut man sich die Unterbringung des Akkus an, dann gibt es aber auch etwas das mich schon immer bei den Olympus-Batteriegriffen stutzig macht. Den es stecken nicht beide Stromtragenden Würfel im Griff. Einer ist in der Kamera . Verbraucht man beide Akkuladungen so muss man immer den Griff abschrauben. Ob man (wie bei Canon z.B.) beide Akkus im Griff unterbringen könnte weiß ich ehrlich gesagt nicht. Es wäre aber komfortabler. Vielleicht ein Gedankenanreiz für Olympus?

Soweit so gut. Meinen Händen sei dank, es gibt noch etwas problematisches, dass ich immer mit einem Batteriegriff habe. Nämlich ungewolltes Auslösen, weil ich auf den zusätzlichen Knopf dafür komme. Doch Abhilfe ist vorhanden. Am Griff gibt es eine Verriegelung. Mit diesem Lock können alle Tasten außer Funktion gesetzt werden. Wohl Standard bei solchen Produkten. Somit ist das ungewollte Auslösen nicht wirklich ein Problem und ich kann mich beruhigt auf das Fotografieren stürzen. Man muss sich nur angewöhnen dass man diese Verriegelung nutzt.

Preis

Anfangs schon erwähnt: Der Batteriegriff schlägt zum Zeitpunkt des Tests mit 290€ zu Buche. Bedenkt man, das man diesen für das aktuelle Spitzenmodell kauft so mag der Preis gerechtfertigt sein. Auch wenn er einem hoch erscheinen mag. Zum Einführungspreis ist er inzwischen 10€ gefallen.

Persönliches Fazit

Nach Wochen der Nutzung kann ich nur gutes Berichten. Es klappert nichts und alles sitzt so an der Kamera wie es sein sollte. Der Batteriegriff erfüllt seinen Zwecke, wie man es nicht anders erwarten sollte. Aber es bleiben leichte Schattenseite. Das man nicht beide Akkus im Griff unterbringen kann stört mich ein wenig. Es ist sicherlich kein Beinbruch, aber es wäre nice-to-have. Auf der anderen Seite liegt das Gesamtpaket aus Kamera und Griff nun einfach perfekt in der Hand. Und darauf kommt es meiner Meinung nach an.

So bleibt die Frage ob man eine Kaufempfehlung ausspricht oder nicht. Denn es wird einfach nicht jeder Mensch den HLD-9 brauchen. Für Freunde der Portraitfotografie wird er unverzichtbar sein. Der Landschaftsfotograf wird wohl ohne auskommen. Daher: Wenn man einen Zusatzgriff wirklich braucht, dann kann man zuschlagen. Ich selbst habe den Kauf nicht bereut und gebe ihn nicht mehr her.

Wo kaufen? (Affiliate Link)

Bestellt habe ich den Batteriegriff über Amazon. Versandt wurde er über Foto Köster. Der Versand funktionierte ohne Problem, die Ware kam gut erhalten bei mir an.

Merkosh

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