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Review: Rollei Compact Traveler No.1

Urlaubszeit ist Reisezeit. Für Fotobegeisterte aber auch die Zeit wo man vor der Qual der Wahl steht, was man alles mit in den Urlaub nimmt. Ein Stativ darf für Langzeitbelichtungen oft nicht fehlen. Ob man wirklich Lust hat ein schweres Stativ mit knapp 2 Kg und einem Packmaß von knapp 50cm überallhin mitzunehmen ist daher eine gute Frage.
Diverse Hersteller haben deshalb leichtere Reisestative in der Produktpalette. Einer dieser Hersteller ist die Firma Rollei von dem ich mir das Compact Traveler No.1 in der Carbon-Variante genauer angesehen habe. Es ist in den Farben Schwarz und Orange erhältlich.
Das Stativ wird mit umfangreichem Zubehör verkauft, daher beginne ich das Review mit einem Blick auf das Gesamtpaket.

Lieferumfang

Das Stativ ist im Auslieferungszustand eingepackt in einem Karton. Nachdem man diesen geöffnet und den Inhalt entnommen hat finden sich neben der Bedienungsanleitung, einer Garantiekarte und etwas Werbung folgende Teile:

  • Das Stativ mit 360° Panorama Kugelkopf
  • Eine Stativtasche
  • Ein Schultergurt
  • Ein Gürtelhalter

Zudem eine kleine Tasche mit zwei Inbusschlüsseln, einem Multifunktionsschlüssel und drei Ersatzgummikappen.
Soweit, so umfangreich. Zeit beim Stativ ins Detail zu gehen.

Das Stativ im Detail

Das Compact Traveler No.1 ist 980g leicht und hat eine Tragkraft von 8 Kg. Damit ist es auch in der Lage eine schwere DSLR mit Teleobjektiv zu tragen. Das Packmaß liegt bei 33cm, was erreicht wird indem die Beine um 180° klappbar sind. Gut zu sehen auch im oberen Bild.

Die Beine lassen sich in drei verschiedenen Winkeln einstellen. Eine Rasterung sorgt für Stabilität. Ein erneutes Verstellen der Beine ist über das Entriegeln der Scharniere jederzeit problemlos möglich. Die Mindesthöhe bei niedrigstem Winkel ist 34cm. Fährt man das Stativ komplett aus, befindet sich die Kamera auf einer Höhe von 142cm.
Ausziehen lassen sich Beine, ebenso wie die Mittelsäule über sogenannte Schnellklemmschrauben.

Am Ende der Beine befinden sich Gummikappen und verdecken Spikes. Mit ein wenig Kraftaufwand lassen sich diese Kappen abziehen und für den Fall das man sie verliert sind drei Ersatzabdeckungen mit dabei. Die Spikes sind aus Metall gefertigt und sollte selbst mit steiniger Erde auskommen um die Standfestigkeit zu gewährleisten. Eines der Beine ist mit einer Silikonhülle versehen und lässt sich abdrehen. So kann man es zusammen mit dem Kugelkopf auch als Einbeinstativ verwenden.

Begeben wir uns an die Spitze des Stativs, sitzt dort ein Kugelkopf. Er ist mit zwei Feststellschrauben ausgerüstet. Die Neigung des Kugelkopfes ist also getrennt von der Drehung um die Panorama-Achse einstellbar. Etwas das sehr gut gefällt, ebenso wie die Gradierungs-Skala für das Panorama.
Der Schnellwechselplatte des Kugelkopfes ist Arca-Swiss kompatibel, in der Befestigungsschraube des Kugelkopfes ist eine Libelle verbaut und darf zum Ausrichten genutzt werden.
Wir bleiben noch ein wenig bei der Schnellwechselplatte. In Boden der Platte sind zwei Schrauben versenkt, damit bei Ausbau die Kamera nicht einfach aus der Halterung rutscht. Will man also die Platte ausbauen, muss man die Halterung etwas weiter öffnen. Ob man nun eine dieser Schraube entfernt um schneller wechseln zu können oder lieber die zusätzliche Sicherheit genießt, muss jeder Nutzer für sich selbst entscheiden.

Ein letztes Detail ist der Haken am unteren Ende der Mittelachse. Hier lässt sich zum Beispiel eine Tasche einhängen um das Stativ zu beschweren. Alternativ ginge auch ein Gewicht oder ähnliches. Sollte es also windig sein muss man sich über die Standfestigkeit durch das geringe Eigengewicht weniger Gedanken machen. Komplett sorglos sollte man aber bei Windböen oder ähnlichem nicht sein.

Achtung! Das Stativ ist nicht in der Lage, die Mittelachse zu kippen oder umzudrehen um zum Beispiel die Kamera Überkopf anzubringen. Etwas das einen bei einem Reisestativ wohl kaum anzutreffen sein dürfte. Ein Punkt dessen man sich bewusst sein muss vor einem Kauf.

Verarbeitung und Material

Hat man das Stativ ausgepackt und das Zubehör besehen, wird man einen prüfenden Blick auf die Verarbeitung werfen wollen. Man muss hierüber kaum Wort verlieren. Sie ist tadellos. Die Schrauben sind so fest, wie sie sein sollen, es klappert nichts und alles lässt sich gut bewegen, verstellen und einklappen. Wobei, ein kleines Härchen ist vielleicht doch in der Suppe. Um die Beine zu neigen benötigt es schon ein wenig Kraft. Das muss einem Gefallen. Wer hier Schwierigkeiten hat, der sollte seinen Blick auf das Werkzeug richten. Die Scharniere lassen sich auch etwas lockern.
Bastelfans aufgepasst: Das Stativ lässt sich nahezu komplett zerlegen und reinigen. Wer also einen Besuch am Sandstrand hinter sich hat und Salzwasser oder Steinchen entfernen möchte, hat also gute Chancen das auch tun zu können.
Wie bereits Eingangs erwähnt ist das getestete Stativ aus Carbon. Die Scharniere, Schnellverbindungsklemmen und auch der Kugelkopf sind aus Metall. Eine gute Symbiose um sowohl die Leichtigkeit als auch die Stabilität zu gewährleisten. Selbst mit höherer Last verbiegen sich die Beine nicht (Anm. des Autors: getestet mit Systemkamera und Tasche am Mittelhaken).
Wer für die Carbon-Variante den Mehrpreis scheut und dafür etwas mehr Gewicht in Kauf nehmen mag, könnte auch zu einer günstigeren Variante aus Aluminium greifen. Mit dieser stehen die zusätzlichen Farben Blau, Titan und Rot zur Auswahl. Man sollte aber bedenken, dass das im Winter auch mal für deutlich kältere Finger sorgen kann (Anm. des Autors: Ein guter Grund auf Carbon zu wechseln). Ich betone zudem, das die Aluminium-Version in mehreren Punkten beim Kugelkopf und der Traglast abweicht. Das Ergebnis dieses Reviews gilt daher ausschließlich für die Carbon-Variante.

Fazit

Ich mache es ganz kurz. Wer ein Reisestativ sucht, der wird aktuell nicht sehr viel besseres auf dem Markt finden, als das hier getestete Rollei. Man merkt, das sich die Entwickler Gedanken gemacht haben, um auf die Wünsche der Kunden einzugehen. Flexibilität ist beim Compact Traveler groß geschrieben. Das Zubehör ist sehr umfangreich und lässt bei mir keine Wünsche offen.
Ein Testaufbau aus Systemkamera mit F2.8 Teleobjektiv und gefülltem Fotorucksack bereitet dem Stativ keine Schwierigkeiten um sicher stehen zu bleiben. Dank Arca-Swiss kompatibler Wechselplatte kann ich es sogar mit meinem Capture-Pro Clip von Peak Design kombinieren. Somit ist das Stativ eine sinnvolle Erweiterung meiner bereits vorhandenen Ausrüstung.
Der Gürtelhalter hat es mir zudem angetan. Er ist zwar vom Hersteller zur Verwendung als Einbein gedacht, ich selbst hänge damit aber das gesamte Stativ an den Gürtel. Für mich einfach die angenehmere Trageweise als mit einem Schultergurt. Das ist aber rein meine Vorliebe.

Wertung

Da wir bei Pilgerrazzi keine einheitliche Wertungsskala haben, bediene ich mich am 5-Sterne System von Amazon. Ich vergebe volle 5 Sterne, einfach weil es bei mir bewusst keine Wünsche offen lässt. Aus meiner ganzen Erfahrung heraus kann ich das Rollei Compact Traveler bedenkenlos weiterempfehlen. Ich wiederhole gerne meine Worte aus dem Fazit: Aktuell gibt es für mich einfach kein besseres Reisestativ.
Da das Stativ ein Privatkauf gewesen ist, ist das meine offene und ehrliche Meinung.

Wo ich eingekauft habe

Erstanden habe ich das Stativ bei Amazon. Der Versand erfolgt über DHL. Wie üblich findet Ihr nun einen Affiliate-Link an dieser Stelle. Solltet Ihr Euch selbst für das Rollei interessieren, dann könnt Ihr direkt über den Linkt zur Seite von Amazon wechseln. Bei einem Einkauf unterstützt Ihr diese Webseite ohne das Ihr für den Einkauf mehr bezahlen müsst.

Merkosh

2 Gedanken zu „Review: Rollei Compact Traveler No.1

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