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Review: Mini-Stative

Hin und wieder stellt man sich die Frage, ob es denn immer ein großes Dreibein sein muss. Gerade als Freund des leichten Gepäcks eine durchaus interessante Frage. Wer sich bei einem Ausflug nicht mit Makros oder Langzeitbelichtungen auseinandersetzen will, wird vermutlich ganz darauf verzichten, ich selbst habe bei Städtereisen gerne ein Hilfsmittel für Langzeitbelichtungen dabei.

Es gibt also Alternativen zu einem ausgewachsenen Stativ, die allerdings mit Abstrichen zu kämpfen haben.
Eine Sache, welche die Alternativen nicht erfüllen können ist die Arbeitshöhe. Einem kleinen Stativ mit einer Beinlänge von ca. 30cm wird es nicht möglich sein ohne Hilfsmittel über einen Einsatz auf Bodenhöhe hinaus zu kommen. Wo daher Brückengeländer, Steine, Tische, Bänke oder ähnliche Auflagemöglichkeiten vorhanden sind, spielen die Winzlinge ihre Stärke aus.

Zwei dieser Winzlinge befinden sich auch in meiner Ausrüstung. Wo die Vor- und Nachteile liegen zeige ich im vorliegenden Review auf.

Manfrotto PIXI EVO Mini-Stativ

Manfrotto PIXI EVO schwarz

Beim Manfrotto Mini-Stativ muss man etwas aufpassen, wenn man danach sucht. Denn es gibt mehrere Ausführungen, die sich nicht ganz unähnlich sehen. Grundlegend kann man die Stative aber in das Tischstativ für Kompaktkameras und das hier betrachtete PIXI EVO differenzieren. Das EVO trägt deutlich mehr Gewicht und ist daher für Systemkameras und kleine DSLRs notwendig.

Es besteht aus einem fest verbauten Kugelkopf und wird mittels Schraubverbindung an der Kamera befestigt. Eine Schnellwechselplatte ist bei diesem Stativ nicht vorgesehen. Die dürfte man nur selten vermissen, die Kamera lässt sich auch ohne Schnellkupplung blitzschnell befestigen. Ich ertappe mich selbst dabei, wie ich das Stativ einfach kurz zusammenklappe und die Kamera daran herum trage. Zusammengeklappt ergeben die Beine einen recht guten Griff. Kleiner Nachteil. Es gibt keine integrierte Wasserwaage.

Die Beine kann man in zwei verschiedenen Winkel aufstellen. Einmal, dass sie fast ganz auf dem Boden aufliegen, die Kamera befindet sich dann ca. 9 cm über dem Boden. Bei der zweiten Einstellung, wandert die Anschlussplatte in eine Höhe von 14cm bei eingezogenen Segmenten oder 18cm, zieht man die Beine vollständig aus. Diesen Winkel kann man mithilfe einer Drehscheibe vorgeben.
Zudem sind sie in zwei Segmente unterteilt und lassen sich ausziehen. Dank einer Rasterung kann man den Auszug verschieden lang gestalten und diese Position wird durch eine Verriegelung gehalten. Mit einem Druck auf eine etwas daumengroße Taste kann man diese Verriegelung wieder lösen.
Das Stativ besitzt am Ende der Beinchen kleine gummierte Flächen, die für einen rutschsicheren Stand sorgen sollen. Das funktioniert je nach Untergrund recht gut. Spikes kann die Gummierung nicht ersetzen.

Die restlichen Werte noch in Kürze: Das kleinstmögliche Packmaß sind 21cm, das Stativ wiegt 260g und soll laut Hersteller 2,5 Kg tragen.
Ich selbst habe bisher eine E-M5II mit 40-150PRO auf dem Stativ stehen gehabt. Die Schraube vom Kugelkopf muss gut angezogen sein, gewackelt hat diese Kombination nicht.

Gorillapod GP3-BHEN DSLR Zoom

Joby Gorillapod

Zugegeben, das Gorillapod sieht ziemlich seltsam aus. Wie auch beim Manfrotto-Stativ gibt es vom Gorillapod mehrere Versionen. Die Variante, welche ich besitze ist das GP3 DSLR-Zoom, welches eine Traglast von 3 Kg bieten soll. Die Beine bestehen aus mehreren Kugelgelenken und als Halterung für die Kamera kommt ein Kugelkopf mit Schnellkupplung und kleiner Wasserwaagen-Libelle zum Einsatz. Zur Befestigung der Schnellwechselplatte reicht eine Münze aus, Werkzeug lag meinem Gorillapod nicht bei.

Das Gorillapod ist durch die Bauweise ein Verrenkungskünstler. Man kann die Beine einfach abspreizen oder aber um ein Geländer wickeln. Dank Gummiringen hält das mal mehr und mal weniger gut. Die Gelenke sind, bedingt dadurch, das man eine gewisse Stabilität erreichen möchte, sehr schwergängig. Geht man davon aus, das man in der Regel das Stativ einfach nur mit gespreizten Beinen aufstellt, bleibt das Stativ nur bedingt in der gewünschten Position. Je weiter die Stativbeine auseinander gehen, umso schneller fordert die Schwerkraft ihren Tribut. Man kann also getrost davon sprechen, dass man das Gorillapod je nach Einsatzwunsch so lange biegen muss, bis es die Position hält, die man möchte. Ein Manko, das viele Nutzer dazu bringen dürfte, das Stativ hauptsächlich auf Bodenhöhe zu nutzen.

Zu den restlichen Werten: Die Kugelbeine haben eine Länge von 22cm, Auf dem Boden liegend befindet sich die Kamera in einer Höhe von 11cm. Über die maximale Höhe wird schwer zu sprechen sein. Es kommt darauf an, wie man die Beine biegen muss. Die kleinstmögliche Länge als Packmaß beträgt 29cm. Als Gewicht bringt das Gorillapod 241g auf die Waage.

Im Vergleich

Vergleiche ich Äpfel und Birnen, wenn ich die beiden Stative gegeneinander antreten lasse? Ein wenig schon. Denn die beiden Stative könnten unterschiedlicher nicht sein. Das Gorillapod hat seine Fangemeinde und punktet mit dem Kugelkopf und der Schnellwechselplatte. Auch wenn es mit 3Kg Tragegewicht angegeben ist, wird man dem Stativ eher selten so eine Last zumuten. Die restliche Verarbeitung kann man aber nicht bemängeln. Wer sich gerne daran verkünstelt, das Stativ aufzustellen, wird damit seine Freude haben. Für diejenigen, die nur schnell ein Stativ aufbauen wollen um sich danach auf das Bild zu konzentrieren, wird das PIXI die bessere Wahl sein. Die Beine sind schneller eingestellt und wer das Stativ nicht immer abschrauben möchte, kann es auch als Griff nutzen.
Vergleicht man das Gewicht, ist das PIXI im Vorteil. Preislich tun sich auch einige Unterschiede auf. Das Gorillapod ist etwas teurer als das PIXI. Beim Testzeitpunkt lagen knapp 30€ zwischen den beiden Ministativen.

Persönliches Fazit

Ich selbst bevorzuge das PIXI. Auch wenn die Wasserwaage fehlt, ist es leichter, schneller im Einsatz und in der Tasche nimmt es mir etwas weniger Platz weg. Das macht es für mich zum idealen „Immer dabei“-Zubehör.

Zum Abschluss findet Ihr Affiliate-Links zu Amazon. Solltet Ihr eines der beiden getesteten Stative haben wollen, würden wir uns freuen, wenn Ihr uns mit Eurem Einkauf unterstützt.

Merkosh

2 Gedanken zu „Review: Mini-Stative

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