Pandemica: Eine Welt aus Klemmbausteinen (1)
Vor knapp einem Jahr war sie wieder da. Die Freude daran Klemmbausteinen aufeinander zu stecken und Dinge entstehen zu sehen. Ich wollte aber nicht einfach nur Züge, Fahrzeuge und Häuser aufbauen. Mich lockte es, eine eigene Welt entstehen zu lassen. Eine Art Diorama, wie man es auch aus dem Modellbaubereich kennt. Nicht einfach nur ein Set im Regal, eine Landschaft bei der man sich über einen sehr langen Zeitraum kreativ austoben kann. Das es ein Welt im alten Weltraumsetting werden sollte, war nicht gleich von Anfang an klar. Den Ausschlag gab erst eine Bekannte, die mir ein paar Kisten mit alten Lego-Steinen überreichte. Darin befanden sich größtenteils alte Sets von Classic Space, Futuron und M-Tron. Der tollste Fund darin: Monorail-Schienen und der Motor aus dem Futuron-Set Nr. 6990. Zack, war es geschehen. Das Unheil nahm seinen Lauf und ein fremder Planet entstand.
Der Beginn
Doch zurück auf Anfang. Fast schon schüchtern begannen im Frühjahr 2020 die ersten Versuche eine Welt zu errichten. Auf einer 80x120cm Holzplatte. wurden Baseplates ausgelegt und bebaut. Hier ein Gebäude, da ein Fahrzeug, ein wenig Deko dazwischen. Es war alles noch sehr zaghaft und stand auf wackligen Beinen. Doch eines hatte ich damals schon für mich entschieden. Nämlich die Frage ob meine Welt rein aus Lego entstehen sollte. Nach reiflicher Überlegung lautete die Antwort: Nein.
Der Hauptgrund war die Farbgebung der Welt. Die Felsen wollte ich in Dark Tan (dunkles Beige) und Tan (Beige) entstehen lassen. Das Problem: Viele der dafür notwendigen Teile gab es nicht bei den Dänen. Wohl aber im Shop von BlueBrixx. Somit konnte ich einfach nicht rein bei einem Hersteller bleiben.
Daher wurde schwäbisch ein Motto gesetzt: „Du’s mischa“ (Für die Nordlichter: Tu es mischen). Mittlerweile tummeln sich Steine von Lego, Xingbao, Cobi und Sembo in fröhlichem Beisammensein auf der Welt Pandemica. Sie sind kompatibel, wieso also nicht. Für mich wie gesagt kein Hinderungsgrund.
Erster Umbau
Nachdem dann aber die eingangs erwähnten alten Legosteine von meiner Bekannten bei mir eintrudelten, standen alle Vorzeichen auf Anbau. Schließlich wollten ganz viele „neue“ Steine ein Teil der Welt werden. Mehr Steine brauchen aber auch mehr Platz. So musste ich die zu bebauende Fläche erweitern und stellte erste Schwierigkeiten fest. Ich hatte zu Beginn einfach Baseplates aneinandergereiht und bebaut. Für die Umgestaltung musste dummerweise alles wieder von den Baseplates runter. Sonst hätte ich die Welt nicht auf die neue Grundfläche umziehen können. Dafür saß ich ein paar Tage am Tisch, was ganz schön anstrengend sein kann. Ich fing auch quasi von neuem an. Ein wenig ärgerlich, aber auch lehrreich. Noch einmal sollte mir das nicht passieren. Doch wie verhindern?
Bei meiner Suche nach einer Lösung stieß ich auf eine Bauweise namens MILS. MILS steht dabei für Modular integrated Landscaping System.
Was das bedeutet und wie es funktioniert sei kurz erklärt: Man nimmt eine Baseplate, baut eine Umrandung aus Bricks und füllt die Innenfläche mit 2×2 Bricks in 4er Abständen. An den Ecken setzt man Technic Bricks ein um die einzelnen Module später mit Pins zusammenstecken zu können. Ungefähr so, wie ihr es auf dem Bild nebenan sehen könnt. Abgedeckt wird das Modul zuletzt mit 4×4 Plates. Das so fertiggestellte Modul kann dann bebaut werden. Der Vorteil: Man kann seine Welt zerlegen und jederzeit umgestalten. Soll zum Beispiel Gebäude A mit Gebäude B den Platz tauschen, wechselt man einfach das Modul auf dem es steht aus. Klingt einfach…ist es auch. Inzwischen baue ich meine Welt (bis auf wenige Ausnahmen) nur noch mit diesem modularen System und habe es noch nicht bereut. Obwohl es eine teurere Lösung als die reine Baseplate ist. Schließlich braucht man dafür nicht gerade wenige Teile.
Die Anfänge waren gemacht…
Als ich auf MILS umgestellt habe, nutzte ich auch gleich die Gunst der Stunde und vergrößerte die Grundfläche der Welt. Zugegeben…auch mein ganzes Wohnzimmer. Das wäre aber auch ohne Einzug meiner Welt aus Klemmbausteinen nötig gewesen. Ob ich das aber ohne mein neues Hobby gemacht hätte? Ich weiß es nicht. Für den Umbau flog eine alte Schrankwand hinaus, die Tapte wurde neu gestrichen und die Holztische mehrten sich. Auf 240x120cm ging es dann weiter. Falls ihr wissen wollt, wie dann die ersten Module aufgebaut wurden, habe ich noch ein altes Foto davon für euch. Ein wildes Durcheinander, man konnte aber die Monorail schon erkennen..
Ihr ahnt natürlich, dass es dabei nicht geblieben ist. Mittlerweile erstreckt sich die Welt auf knappe 7 Quadratmeter Grundfläche, Tendenz steigend. Das heißt also, ich kann euch noch ganz viel von der Welt erzählen und das tue ich auch bald in Teil 2. Schaut gerne wieder vorbei, wenn ich das tue. Ich würde mich freuen.
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