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Review: Lowepro Tahoe BP150

Ein weiteres Mal schaue ich mir ein Stück Fotoausrüstung genauer an. In diesem Review geht es um einen Fotorucksack aus dem Hause Lowepro, den ich mir vor einer Weile bestellt und inzwischen auf mehreren Touren getestet habe.
Nebenbei ist das Review auch ein wenig ein „What’s in my bag“ da ich die Ausrüstung, welche im Test gepackt wurde auf den Touren genau in dieser Zusammenstellung begleitet. Aber der Reihe nach. 

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Lowepro Tahoe BP150

Aussehen

Normalerweise ist schwarz die Farbe der Wahl bei vielen Fotorucksäcken. Den Tahoe BP150, so die vollständige Bezeichnung, wird aber auch in den Farben Rot und Blau verkauft. Im Test wird ein blaues Modell auftauchen, bis auf die Außenfarbe gibt es aber keinen Unterschied zu den anderen Farben.
Der Rucksack ist mit zwei Trägern ausgestattet und somit kein Sling, wenn er sich von der Größe her auch dazu eignen würde. Er besitzt ein geräumiges Innenfach, welches über einen Reißverschluss geöffnet wird und Platz bietet für eine Kamera mit Teleobjektiv plus 2-3 weiteren Objektiven. Für den Schnellzugriff ist der Rucksack nicht gedacht, denn die Klappe wird über zwei Clips gegen ungewolltest Öffnen gesichert. Das mag zwar keine so gute  Diebstahlsicherung sein wie bei einer Öffnung direkt am Rücken, aber es wird Langfinger behindern.

An der Klappe gibt es ein aufgesetztes Fach in dem man ein Tablett unterbringen kann. Darin es die Möglichkeit vorhanden, Stifte in einzelne kleinere Halter zu stecken und auch mein allseits geliebter Lenspen passt dort hinein. Als weiteres Schmankerl gibt es ein Zugband, an dem zum Beispiel ein Schlüssel befestigt werden kann. Im Test nutze ich das Band um den Inbus-Schlüssel für meine Schnellwechselplatte zu sichern. Ebenso passt dort mein Ministativ hinein, ein Smartphone und Akkus.

Last but not least ist noch ein weiteres kleines Fach im Deckel vorhanden, in dem Mikrofasertücher oder eine Regenhaube untergebracht werden können. Die fehlt dem Rucksack leider ebenso wie eine Stativhalterung.
Dafür gibt es gleich zwei Netztaschen in denen eine Getränkeflasche untergebracht werden kann. Mit etwas Bastelei könnte man auch ein Reisestativ in diesen Netztaschen transportieren. Eine richtige Halterung ersetzt das aber nicht.

tahoe2Was darin Platz findet

Schauen wir mal die Packliste an:

  • E-M5II mit aufgesetzten 40-150 F2.8 PRO
  • 12-40 F2.8 PRO
  • 17mm F1.8 & 25mm F1.7
  • Bodycap 9mm Fisheye
  • Filtertasche mit Polfiltern
  • kleiner Aufsteckblitz
  • Manfrotto Ministativ
  • Kabelfernbedienung
  • Akkus, Speicherkarte, Lenspen

Als Nutzer einer µFT Kamera habe ich natürlich den Vorteil mit kleineren Objektiven zu arbeiten. Man erkennt aber anhand der Bilder, das der Rucksack ein kleines Raumwunder ist. Die Kamera findet zum Beispiel auch mit angeschraubtem Batteriegriff Platz.
Im Hauptfach sind Kamera, Filter und Objektive untergebracht, im Bereich über der Kamera finden Aufsteckblitz und Kabelfernbedienung Platz. Sehr schönes Detail. Der im Bild vollständig aufgeklappte Deckel hat ein Fach für Speicherkarten, dass diese gegen heraus rutschen sichert. So muss man beim Wechsel der SD-Karte nicht erst lange suchen und weiß sie sicher verstaut. Das Innenfach ist gepolstert in der mir bekannten üblichen Stärke. Um die Ausrüstung muss man sich bei Stößen also wenig Sorgen machen.

tahoe3Das aufgesetzte Fach auf dem Deckel ist der Aufbewahrungsort für Lenspen, Ministativ und Akkus. Im Tabletfach hatte ich bisher mein Smartphone untergebracht, da ich selten etwas größeres dabei habe. Mein 8Zoll Tablet hat aber mehr als ausreichend darin Platz. Somit dürften auch Tablets mit 10Zoll kein Problem sein. Akkus passen sehr gut in die weitere Einsteckfächer und wer möchte bekommt auch einen Energieriegel für die Pause zwischendurch darin unter.

tahoe4Bleibt noch die Frage, wohin mit einem Getränk, das man auf längeren Touren sicherlich mit dabei haben möchte. Hier bieten sich an zwei der Seite angebrachten Netztaschen an. Für das Bild habe ich mir eine Flasche eines bekannten Fruchtsaftes ausgeborgt. Ich denke die meisten haben diese Behältnisse schon einmal gesehen und können sich vorstellen, wie viel man in diese Netztaschen hinein bekommt. Da dürfte auch die ein oder andere Transportbox für anderen Kram noch Platz finden.

Wie ich getestet habe

Die Tasche war auf einer Tour in der Stadt dabei, begleitete mich auf zwei Wanderungen und bei einem Shooting wo ich bewusst auf einen Transportkoffer verzichtet habe.
Großer Pluspunkt ist, das sich der Rucksack sehr angenehm trägt, wenn auch für meine Größe (1,91m) die Träger gerne eine längere Polsterfläche haben dürften. Selbst auf Strecken, wo ich den Rucksack über zwei bis drei Stunden auf dem Rücken getragen habe konnte ich keine Druckstellen bemerken. Da eine Atmungsaktive Polsterung zum Rücken hin fehlt, wird man im Sommer allerdings das Eine oder Andere durchgeschwitzte T-Shirt bekommen. Wo Licht ist, ist eben auch Schatten.
Ebenfalls als positiv werte ich die Verriegelung des Hauptfachs. Setzt man den Rucksack ab, muss man zwei Clips und dann den Reißverschluss öffnen ehe man an die Kamera heran kommt. Leider offenbart das System damit eine weitere Schwäche. Wer schnell an die Kamera kommen möchte oder sie immer wieder weg steckt, wird mit dem Tahoe nicht glücklich. Mit Hüftgurt und Öffnung direkt am Rücken hätte man einen ähnlich guten, wenn nicht sogar besseren Diebstahlschutz und wäre deutlich schneller beim Entnehmen von Ausrüstung. Aber Rucksack, Schnellzugriff und Diebstahlschutz ist generell ein Thema, das sich nicht vernünftig vereinbaren lassen wird. Hier muss man Kompromisse eingehen.

Sieht man aber über das Thema Zugriff hinweg, hatte ich während der kompletten Testphase nie das Problem, das meine Ausrüstung nicht genau dort zu finden gewesen wäre, wohin ich sie gepackt hatte. Die Unterteilung sitzt perfekt, es lösen sich keine Klettbänder und dank diverser Einschubfächer kann man auch ordentlich sortieren. Die Teiler lassen sich nach eigenen Wünschen in der Tasche einsetzen. Den ordnungsliebenden Menschen wird es freuen.
Ebenso durfte der Rucksack auf diversen Bänken, Tischen, auf dem Boden, im Gras und auf Laub zu liegen kommen. Die Oberfläche ist von der Struktur her kein Magnet für Schmutz und so blieb das Außenmaterial sauber.
Überhaupt gefällt mir das Material. Die Oberfläche fühlt sich angenehm an, die Nähte sind sauber verarbeitet und im Gesamten macht der Rucksack einen stabilen Eindruck.

Bei leichtem Nieselregen blieb der Tahoe im Inneren trocken. Sofern kein schlimmeres Wetter vorherrscht kommt man also mit der abperlenden Außenhaut zurecht. Da ich es aber genau wissen wollte, habe ich den Rucksack in die Dusche gestellt, verschlossen und starken Regen simuliert. Ergebnis war, wie erwartet das Feuchtigkeit eingedrungen ist. Hier sollte man noch eine Regenhülle anschaffen.

Preis

Schaut man sich die Preise in der Netzwelt an, findet man den Tahoe BP150 in der Region zwischen 50 bis 60€. Das Exemplar, welches im Test zu sehen ist, habe ich via Amazon bei Foto Oehlmann erstanden.

Fazit

Pro und contra in Perfektion vereint. Der Rucksack bietet Platz für eine Kamera mit aufgesetztem Teleobjektiv und 2-3 weiteren Objektiven. Die vielen Fächer sorgen für Ordnung im Inneren und der Rucksack lässt sich trotz Abstrichen an den Trägern bequem tragen. Dem hingegen steht die fehlende Regenhülle und die Überlegung ob einem der Zugriff auf die Kamera nicht doch zu umständlich ist. Trifft man die Entscheidung für den Rucksack, erhält man ein solides Produkt das eben nicht alle Wünsche erfüllt, aber auch nicht vollkommen enttäuscht. Man muss also abwägen ob man bereit ist auf die Kompromisse einzugehen. Der Preis ist meiner Meinung nach gerechtfertigt, es gibt zwar einige Rucksäcke die eine Stativhalterung mit dabei haben, dann aber auch deutlich teurer sind.

Ich selbst werde den Rucksack behalten, da ich ihn hauptsächlich dazu nutze, Ausrüstung dorthin zu transportieren wo ich sie einsetzen möchte. Am Einsatzort angekommen habe ich die Kamera in der Hand und wechsle bei Bedarf die Objektive. Meiner Meinung nach die Stärke des Tahoe. Ankommen, aufklappen, Kamera in die Hand und fotografieren.

Merkosh
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2 Gedanken zu „Review: Lowepro Tahoe BP150

  • Moin,
    ein 14″ Laptop inkl. Netzteil und Maus würde in den Rucksack nicht reinpassen, oder?

    Ich bin immer noch auf der Suche nach einem brauchbaren Rucksack für eine Canon + 2 Objektive, eine kleine Sony RX100, ein 14″ Laptop und entsprechendes Zubehör wie Streulichtblenden, Netzteile, Ersatzakkus, SD_Karten bzw. Card-Reader, Maus, Kabel, etc …

    Die Auswahl an entsprechenden Foto-Taschen/Rucksäcken ist leider sehr gross und ziemlich unübersichtlich. Habt Ihr vielleicht mal sowas getestet?

    Gruss
    chopps

    • Merkosh

      Hallo Chopps,

      der Tahoe hat leider kein separates Fach für ein Laptop. In der Fronttasche kann man ein 8 Zoll Tablet unterbringen, damit endet das leider.

      Loewpro hätte mit dem Transit 350 einen Rucksack im Angebot, in den eine Canon sogar mit angesetztem 70-200mm Objektiv hinein passen würde inklusive zwei weitere Objektive. Die kleiner Sling Variante (Transit 250) hatte ich eine Zeitlang mit Einsatz, die würde von Platz für die Kameras ausreichen, aber leider auch nicht das Laptop.
      Bei Manfrotto (die vor einiger Zeit den die Marke KATA übernommen haben) wäre der Advanced Tri Größe L eine Option. Der entspricht ungefähr dem, was KATA als 3N1Serie verkauft hat. Diese Rucksäcke sind allerdings recht groß, was eben dem Laptopfach geschuldet ist.

      Viele Grüße,
      Merkosh

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